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Spanisches Wohnungsgesetz seit 2023: Mieter müssen keine Maklerprovision zahlen

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Ob als Hauptwohnsitz oder Urlaubsdomizil – für viele Deutsche ist es ein absoluter Wunschtraum, Immobilien auf Teneriffa zu mieten. Und dies erscheint seit 2023 finanziell noch reizvoller. Die Reform des spanischen Wohnungsgesetzes befreit angehende Mieter von der Zahlung einer Maklerprovision. Was auf den ersten Blick attraktiv wirkt, hat bereits ein Jahr nach der Gesetzesänderung zu teils absurden Entwicklungen auf dem Mietmarkt in Teneriffa geführt. Unser Artikel beleuchtet das Wohnungsgesetz und zeigt die Folgen auf.

Spanisches Wohnungsgesetz mit einigen Veränderungen

Die Änderungen im spanischen Wohnungsrecht wurden bis zur Einigung heiß diskutiert. Vom spanischen Festland bis zur Inselwelt der Kanaren müssen sich vor allem Eigentümer durch die Gesetzesreform auf einige Neuerungen einstellen, beispielsweise:

  • Der VPI als Obergrenze für Mieterhöhungen wird zukünftig bei der Verlängerung laufender Mietverträge nicht mehr angewendet, ab 2025 wird mit einem gänzlich neuen Mietspiegel gearbeitet.
  • Bei einer angespannten Mietlage in sogenannten „Stressgebieten“ wird die Anzahl an Wohneinheiten von Eigentümern innerhalb des Gebiets auf fünf Wohnungen begrenzt.
  • Zur Förderung dauerhafter Vermietungen zu günstigen Preisen schafft der spanische Staat steuerliche Anreize für Eigentümer.
  • Kommt es zu einer Vermittlung einer Mietpartei über ein Maklerbüro, trägt der Vermieter die Maklerprovision alleine, der Mieter muss keine Provision zahlen.


Auch wenn vielen Anpassungen des Wohnungsgesetzes ein sinnvoller Gedanke zugrunde liegt, ist das Wohnungsgesetz in der Praxis so kaum anwendbar. Dies zeigt vor allem die Situation auf Teneriffa, bei der es seit vielen Jahren zu wenige Mietangebote gibt. Die genannte Regelung einer Befreiung des Mieters von der Maklerprovision findet in der Praxis deshalb kaum Anwendung – mit teils absurden bis kriminellen Machenschaften.

Das Wohnungsgesetz und der Wohnungsmarkt auf Teneriffa

Weltweit wird der Immobilienmarkt und der Marktpreis für Kauf- und Mietwohnungen von Angebot und Nachfrage bestimmt. Wie bei deutschen oder spanischen Großstädten herrscht in der spanischen Inselwelt eine durchgängig hohe Nachfrage vor, die kaum durch die vorhandenen Mietangebote gedeckt werden können. Dies gibt Eigentümern große Freiheiten bei der Auswahl geeigneter Mieter und erlaubt eine „freiere“ Ausgestaltung der Konditionen.

Auch wenn ein angehender Mieter die Maklerprovision nicht zahlen muss, kann eine entsprechende Vereinbarung bei den Verhandlungen mit dem Vermieter getroffen werden. Wer sich weigert, die Kosten zu übernehmen, sollte nicht mit einem Zuschlag für die beworbene Immobilie rechnen. Schließlich wird der Eigentümer mit Sicherheit einen Vertragspartner finden, der die Provisionszahlung übernimmt.

Genauso lassen sich unabhängig von VPI und zukünftigen Mietspiegeln Regelungen treffen, von denen vor allem der Eigentümer finanziell profitiert. Für den Interessenten heißt dies: Entweder in den sauren Apfel beißen, oder gänzlich auf die Anmietung einer Immobilie auf Teneriffa zu verzichten.

Absurde und kriminelle Angebote keine Seltenheit

Die „freiwillige“ Übernahme der Maklerprovision seitens des Mieters ist nur eine Facette des aus den Fugen geratenen Immobilienmarktes auf Teneriffa. Mit dem Wissen, wie knapp der Wohnraum auf der Kanareninsel ist, werden die Mietangebote immer absurder. Ein detaillierter Blick auf die großen Immobilienportale online zeigen immer wieder sonderbare Mietangebote auf.

Schnell werden Garagen oder „Bruchbuden“ im Hinterhof als möblierte Mietwohnungen angeboten. Auf wenigen Quadratmetern Wohnfläche erwartet Interessenten marode Möbel und eine geringe Wohnqualität. Auf hohem Niveau bewegt sich alleine der Preis. Und keinem Vermieter ist es verboten, eine (mehr oder weniger) möblierte Garage im Hinterhof für 500 oder 600 Euro Miete anzubieten.

Viele dieser Angebote zielen auf Wohnungssuchende im unteren und mittleren Einkommenssegment ab, die Immobilien auf Teneriffa mieten möchten. Hier wird die Leichtgläubigkeit oder Unwissenheit schamlos ausgenutzt, gerade bei einer ungesehenen Anmietung aus dem Ausland heraus.

Es geht noch extremer, wie die Festnahme zweier Betrüger auf Teneriffa Ende 2023 zeigt. Diese haben sich explizit an Interessenten mit Fotos oder Videos von Immobilien auf Teneriffa gewandt und Anzahlungen oder Kautionen verlangt, um sich den Wohnraum rechtzeitig zu sichern. Kaum war das Geld überwiesen, brach der Kontakt zu den Interessenten ab.

Teneriffa Fläche in km²

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Juristische Vorgehensweise kaum möglich

Im letzteren Fall liegt ein offensichtlicher Betrug vor, der strafrechtliche Folgen für die Kriminellen hat. Wenn es um die Vermietung der Garage oder die Weitergabe der Provision an die Mieter geht, ist ein juristisches Vorgehen jedoch kaum denkbar. Sofern keine falschen Versprechungen gemacht werden und Regelungen wie die Übernahme der Provision vertraglich festgehalten werden, zeigt der angehende Mieter schließlich sein Einverständnis.

Moralisch ist die Vorgehensweise natürlich hochgradig bedenklich. Sie zeigt, welche Blüten die Not an Mietwohnungen auf Teneriffa und in anderen spanischen Regionen mittlerweile treibt. Doch bevor gänzlich auf die „Traumwohnung“ auf den Kanaren verzichtet wird, gehen Interessenten lieber Kompromisse. Und immer häufiger viel zu große Kompromisse.

Immobilien auf Teneriffa mieten - Tipps für die seriöse Suche

Um die Machenschaften von Maklern und Eigentümern zu durchschauen, lassen sich auch von Deutschland aus einige grundlegende Ratschläge befolgen. Hier die wichtigsten Tipps im Überblick:

  1. Prüfen Sie vor der Zusammenarbeit mit einem Maklerbüro, ob es seriöse Tests und Bewertungen online gibt. Gerade Makler, die deutsche Interessenten für Ihre Immobilien begeistern möchten, verfügen über eine deutsche oder deutschsprachige Niederlassung, die Ihnen in Ihrer Muttersprache weiterhilft.
  2. Unterschreiben Sie keinen Vertrag ungesehen und nehmen Sie keine Anzahlungen vor. Auch wenn Ihr Druck bei der Wohnungssuche auf Teneriffa vielleicht groß ist – wer wünscht sich schon einen Vermieter, der mit unlauteren Mitteln verschiedene Interessenten gegeneinander ausspielen möchte?
  3. Lesen Sie alle Beschreibungen und Dokumente rundum die Mietimmobilie aufmerksam durch. Bei vagen Formulierungen sollten bereits Ihre Alarmglocken schrillen. Eine nicht wahrheitsgemäße Angabe wird Ihnen zudem helfen, den Mietvertrag unabhängig vom gesetzlichen Widerrufsrecht anzufechten.


Doch keine Angst: Neben den schwarzen Schafen gibt es viele seriöse Vermieter auf Teneriffa, die den Wohnungsmangel nicht schamlos ausnutzen. Gönnen Sie sich deshalb Zeit, damit Ihre zukünftige Wunschimmobilie ihrem Namen gerecht wird.

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